Freital besitzt mit dem Kulturhaus eine große und etablierte Einrichtung für Veranstaltungen, Kunst und Kultur in der Stadt. Um den Kulturbetrieb und den Bestand des Hauses auch für die Zukunft abzusichern, soll die Spielstätte zum 1. Januar 2025 von der Technische Werke Freital GmbH (TWF) übernommen werden. Die kommunale Gesellschaft verfügt mit dem Freizeitzentrum Hains, den Festsälen auf Schloss Burgk und den Ballsälen Coßmannsdorf bereits über ein hervorragendes Portfolio an kulturellen Einrichtungen und kann auf entsprechendes Knowhow in Sachen Veranstaltungen, Gastronomie und Freizeitangebote zurückgreifen. Das Personal des Kulturhauses wird dem ausgearbeiteten Plan zufolge komplett in die TWF überführt. Auch alle bereits erworbenen Eintrittskarten und Gutscheine behalten ihre Gültigkeit. Der Spielplan der Saison 2024/25 wird wie geplant fortgesetzt.

„Der Kulturverein Freital e. V. hat uns signalisiert, dass er das Kulturhaus in der bisherigen Form und unter den allgemeinen Rahmenbedingungen nicht länger bewirtschaften kann. Mit Blick auf die größer werdenden Risiken eines sowieso zuschussbedürftigen Kulturbetriebes und den steigenden personellen und organisatorischen Aufwendungen ist diese Entscheidung des Vereins nachvollziehbar ­– zumal vergleichbare Häuser in der Größenordnung heute in der Regel ähnlich kommunal geführt werden, wie es nun auch in Freital der Fall sein wird. Ich bin froh, dass wir eine tragfähige Lösung gefunden haben, um das Kulturhaus für unsere Bürger in bewährter Weise weiterzuführen und weiterzuentwickeln“, sagt Oberbürgermeister Uwe Rumberg. 

Die Zukunft des Kulturhauses ist in den vergangenen Monaten intensiv unter Federführung der Stadt und in Beteiligung der TWF GmbH, der Wirtschaftsbetriebe Freital GmbH (WBF) als Holding und des Kulturvereins Freital e. V. diskutiert worden. Im Ergebnis hat sich die Übernahme des Kulturhausbetriebs durch die TWF zum 1. Januar 2025 als beste Variante herauskristallisiert. Die dafür notwendigen Schritte sind entsprechend vorbereitet, in einem „Letter of Intent“ mit dem Kulturverein festgehalten und von den Aufsichtsräten inzwischen bestätigt worden. Die finale Abstimmung des Stadtrates ist für den 7. November 2024 vorgesehen. In den Ausschüssen fand das Unterfangen bereits deutliche Mehrheiten.

„Ich möchte mich beim Kulturverein herzlich für die jahrzehntelange aufopferungsvolle Arbeit bedanken. Die Mitglieder haben das Haus solide bewirtschaftet und mit den vielfältigen Angeboten stark zur Lebensqualität in unserer Kommune beigetragen. Die Freitaler und Gäste konnten hier jederzeit Kunst und Kultur unterschiedlichster Couleur erleben und Feierlichkeiten besuchen oder durchführen. Das Kulturhaus ist eine anerkannte und wichtige Begegnungsstätte von Freital für unterschiedliche Altersgruppen. Ich würde mich freuen, wenn der Verein auch unter den neuen Bedingungen ein engagierter Partner in Sachen kultureller Belebung unserer Stadt bleibt. Den TWF wünsche ich für die – nun auch inhaltliche – Führung des Hauses, welches sie technisch aus der Gebäudebetreuung ja schon hinreichend kennt, viel Erfolg. Als wirtschaftlich starke Stadtfamilie leisten wir einmal mehr einen großen Anteil, dass unsere Stadt attraktiv und lebenswert bleibt. Darauf können wir stolz sein“, sagt Oberbürgermeister Uwe Rumberg. 

Die Immobilie, in der auch die städtische Musikschule untergebracht ist, bleibt im Eigentum der Stadt Freital. Der TWF wird es, wie bereits aktuell dem Kulturverein, entgeltfrei zur Betreibung überlassen. Die TWF übernimmt als neuer Betreiber des Kulturhauses alle in diesem Zusammenhang stehenden Aufwendungen. Die bestehende und wichtige Förderung des Kulturraumes Meißen – Sächsische Schweiz-Osterzgebirge soll fortgesetzt werden. Der über die generierten Einnahmen hinaus bestehende Finanzmittelbedarf wird über die WBF und die darin verankerten kommunalen Gesellschaften abgesichert. Für den Stadthaushalt selbst ergibt sich damit eine Entlastung von mindestens 250.000 Euro im Jahr, der bisher als Bewirtschaftungszuschuss ausgezahlt wurde. Größere Instandhaltungsaufwendungen und Investitionen bleiben weiterhin im finanziellen und organisatorischen Zuständigkeitsbereich der Stadt. Hierzu gehört auch die Sicherstellung der Voraussetzungen zum Betrieb einer Veranstaltungsstätte.

Lothar Brandau, Vorsitzender des Kulturvereins: „Ich bedanke im Namen des Vorstandes und aller Mitarbeiter des Hauses der Stadt Freital für das Verständnis für diese Entscheidung, die uns nicht leichtgefallen ist, und die zielführenden Beratungen. Ebenso gilt allen, die uns über die Jahre unterstützt oder als Gäste besucht haben ein Dank. Das erreichte Ergebnis für die Weiterführung des Kulturhauses lässt uns mit einem guten Gewissen den Staffelstab übergeben. Wichtigstes Anliegen von allen Beteiligten war und ist der unbedingte Erhalt der Stätte. Ich hoffe, auch der Stadtrat stimmt der Entscheidung schlussendlich zu und unsere großen und kleinen Gäste halten dem Haus auch weiterhin die Treue“, sagt Lothar Brandau, Vorsitzender des Kulturvereins.

Die Technische Werke Freital GmbH (TWF) erhält ab 1. Mai 2024 eine neue Geschäftsführung. Künftig wird mit Daniel Wirth und Jens Schulze eine Doppelspitze das städtische Unternehmen leiten. Der bisherige Geschäftsführer Jörg Schneider geht zum 30. April 2024 in den Ruhestand. Mit der Neubesetzung ergibt sich auch die Möglichkeit und Notwendigkeit die Struktur der Gesellschaft den gestiegenen Anforderungen und Verantwortungsfeldern anzupassen. Die Neubesetzung ist vom Stadtrat der Stadt Freital sowie der Gesellschafterversammlung und dem Aufsichtsrat der TWF mehrheitlich gebilligt worden.  Die Abteilungen Gebäudebetreuung, Sportstätten und Bäder werden durch Daniel Wirth übernommen, der bisher das „Hains“ mit allen Unterabteilungen wie Freibäder, die Veranstaltungssäle auf Schloss Burgk und die Ballsäle Coßmannsdorf sowie den Bereich Gastronomie verantwortete. Die Abteilungen Wärmeversorgung und Abwasser werden durch Jens Schulze übernommen werden, welcher gleichzeitig Mitarbeiter und Prokurist der Freitaler Stadtwerke GmbH (FSW) ist.

„Wir können mit dem Schritt Synergien in den Arbeitsprozessen erzielen sowie den Stellenwert der einzelnen Sparten besser berücksichtigen. Außerdem ist es möglich, die Kernkompetenzen bei Strom, Gas, Wärme und Abwasser zu bündeln. Das schafft strategische Vorteile und stärkt unsere städtische Familie zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger“, sagt Oberbürgermeister Uwe Rumberg.

Daniel Wirth ist Jahrgang 1985 und Mitarbeiter der TWF seit 2008, zuletzt als Gesamtleiter der Abteilung „Hains“ Freizeitzentrum. Der studierte Diplombetriebswirt ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt mit seiner Familie in Freital-Döhlen. Ehrenamtlich engagiert er sich im SC Freital e.V., verantwortlich für den Bereich Fußball. „Es ist mir eine große Ehre die Stadt weiter mit gestalten zu dürfen und ich freue mich auf die neue Herausforderung“, sagt er.  

Jens Schulze ist Jahrgang 1968 und Mitarbeiter der FSW seit 2002, zuletzt als Geschäftsbereichsleiter Kundengeschäft (Energieeinkauf, Vertrieb und Kundenservice), seit 2019 Prokurist. Jens Schulze studierte Kommunalwirtschaft und Betriebswirtschaft und ist Staatlich geprüfter Techniker. Er ist verheiratet, hat ein erwachsenes Kind und lebt in Dresden. In seiner Freizeit beschäftigt er sich neben Reisen, Lesen, Haus & Garten mit Genealogie, Angeln und Europäischer Geschichte des Mittelalters. „Ich bin seit über 25 Jahren mit der Entwicklung der kommunalen Versorgung in Freital verbunden und möchte die Transformation Freitals in die Zukunft mitgestalten. Ich freue mich auf die neuen Herausforderungen und die Zusammenarbeit mit der kommunalen Familie und einer starken und motivierten Mannschaft.“

„Beide Nachfolger haben sich in ihrer langjährigen Betriebszugehörigkeit bei der TWF beziehungsweise FSW mit viel Engagement für die Stadt Freital eingesetzt und maßgeblich zur weiteren positiven Entwicklung beigetragen. Ich wünsche beiden viel Erfolg und freue mich auf die gute Zusammenarbeit. Gemeinsam werden wir die Herausforderungen der Zukunft meistern und für Freital das bestmögliche erreichen. Herrn Schneider wünsche ich für den Ruhestand alles Gute und ich denke, wir bleiben auch in Zukunft verbunden. Mit seiner konsequenten und visionären Art hat er in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten starke Impulse für eine gute Entwicklung unserer Stadt und der TWF GmbH gesetzt und zahlreiche Projekte sehr erfolgreich umgesetzt, ohne dabei die Bodenständigkeit zu verlieren oder wirtschaftliche Risiken einzugehen. Sein Wirken in der Sportvereinslandschaft und in Sachen Sportstätten unserer Stadt hat Maßstäbe gesetzt. Für seine Verdienste möchte ich ihm meinen herzlichen Dank aussprechen“, sagt Oberbürgermeister Uwe Rumberg.

Die Stadt Freital hat seit September 2019 schrittweise einen neuen Gesamtauftritt eingeführt. Seit heute präsentieren sich nun auch die städtischen Gesellschaften in einem neuen Design. „Aus der Historie heraus gab es sehr unterschiedliche Erscheinungsbilder. Mit diesem Schritt geschieht nicht nur eine Modernisierung, sondern es wird auch nach außen die Zusammengehörigkeit und der direkte Bezug zwischen der Stadt und ihren Gesellschaften beziehungsweise zwischen den Unternehmen untereinander stärker deutlich. Es gibt eine klare Linie und damit eine Identifikationsmöglichkeit zur und mit der Stadt Freital“, sagt Oberbürgermeister Uwe Rumberg.

Realisiert wurde der Gesamtauftritt, wie schon bei der Stadt Freital, mit der renommierten Dresdner Agentur Schröder. „Es gab eine enge Abstimmung mit den Geschäftsführern aller Gesellschaften, was letztlich in die gemeinsame Entscheidung für eine ansprechende Gestaltungsidee mündete. Es war ein schneller, zielführender und gemeinsamer Prozess, der zu einem tollen und harmonischen Endergebnis führte“, erklärt der Geschäftsführer der Stadtwerke und Wirtschaftsbetriebe, Matthias Leuschner. Alle Logos haben einen einheitlichen, gemeinsamen Aufbau und unterscheiden sich lediglich durch die Buchstaben und Farben. Als verbindendes Element wurde der Schwung aus dem Stilelement „F“ der Stadt herausgelöst und als Ausschnitt in die jeweiligen Logos der Gesellschaften integriert. Zudem nehmen Farben und Farbverläufe Bezug zum städtischen Logo.

Ob Briefköpfe, Visitenkarten, Fuhrpark, Beschilderung oder Werbung: Das neue Erscheinungsbild mit den Logos tritt bei den einzelnen Gesellschaften ab sofort in vielfältiger Weise in Erscheinung. Auch neu gestaltete Internetseiten sind mit der Umstellung verbunden.

Einen besonders großen Schritt geht dabei die FREITALER STROM+GAS GMBH (FSG). Sie wird ab sofort unter dem Namen Freitaler Stadtwerke GmbH (FSW) geführt. Mit der Umbenennung soll der strategischen Wandel vom Ver- zum Umsorger in der Stadt Freital unter dem Namen Freitaler Stadtwerke GmbH eingeleitet werden. Die Freitaler Einwohner haben damit in allen Fragen rund um das Thema Ver- und Entsorgung einen zentralen Anlaufpunkt.

Die FSW bieten schon heute weit mehr, als aus dem bisherigen Firmennamen hervorging. Neben dem Kerngeschäft, der Strom und Gasversorgung für Freitaler Einwohner und Unternehmen und dem Bau und Betrieb der hierzu erforderlichen Anlagen, werden darüber hinaus die Betriebsführung für die öffentliche Beleuchtung der Stadt sowie auch Internet und HD-TV durch die FSW im Stadtgebiet angeboten. Dabei hat sich der Bereich Telekommunikation als die sich am schnellsten entwickelnde Sparte mit dem größten Potential herausgestellt. An diese Entwicklung wollen die FSW für die Zukunft anknüpfen.

Im Zuge der  Umfirmierung ändern sich auch die Telefonnummern und Internetadresse. Die neuen Kontaktdaten lauten: Freitaler Stadtwerke GmbH, Potschappler Straße 2, 01705 Freital. Telefon: 0351 64828-0, Internet: www.FTL-Stadtwerke.de. Die neuen Bereitschaftsnummern lauten für Strom und  öffentliche Beleuchtung 0351 64828-666, für Telekommunikation 0351 64828-777, für Gas 0351 64828-888. Die Öffnungszeiten des Kundencenters sind unverändert Montag und Dienstag von 8.00 bis 16.00 Uhr, Donnerstag von 8.00 bis 18.00 Uhr und Freitag von 8.00 bis 13.00 Uhr.

Informationen zu den städtischen Gesellschaften

Zu den sechs Unternehmen mit unmittelbarer Beteiligung der Großen Kreisstadt Freital gehören:

Die Unternehmen leisten einen großen Beitrag für eine gute Lebensqualität und eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung in der Stadt. Im Jahr 2019 erwirtschafteten sie zum Beispiel Jahresergebnisse von rund 3,5 Millionen Euro. Die durchschnittlich 280 Beschäftigten generierten dabei in den Unternehmen zusammen genommen rund 65 Millionen Euro Umsatz. Das Investitionsvolumen betrug insgesamt rund sieben Millionen Euro.